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20.06.23: Erdkunde-LK besucht Bauernhof in Winzeln

Ek-LK Bauernhof 6/23Bericht: Sophie Heim (MSS 11), Fotos: Sophie Heim (MSS 11), Anton Weinriefer (MSS 11), Frau Sax

Am 20 Juni 2023 besuchten wir, der Erdkunde Leistungskurs 2, den Bauernhof in Winzeln. Zusammen mit Frau Sax machten wir uns mit dem Bus, um ca. 9 Uhr, auf den Weg. Kurz nach unserer Ankunft trafen wir uns mit dem Landwirt, Herrn Gölter, welcher uns eine Führung durch den Bauernhof gab.

Zu Beginn gab es eine kleine Einführung mit Fakten über den Bauernhof. Wir erfuhren, dass der Schwerpunkt des Hofes beim Milchbetrieb und Ackerbau liegt. Die Fläche beträgt 150 Hektar, davon wird für Grünfläche und für Ackerbau verwendet. 25% des Ackerbaus wird wiederum für die Tiere angebaut, der Rest für Verkaufspflanzen, wie zum Beispiel Winterweizen.

An Tieren gibt es Rindvieh, Milchvieh, einen Bullen und ein Pferd mit Fohlen. 125 Kühe und 70-80 Kälber leben auf dem Bauernhof. In der Regel werden die Kühe hier 5 – 6 Jahre alt. Abhängig vom Alter werden die Kälber und Kühe in verschiedenen Ställen eingeordnet. Unsere Führung ging genau in der Reihenfolge, von jung zu alt. Alle Kühe tragen bestimmte Halsbänder und Zettel an den Ohren, mit einem Namen und einer Zahl. Zuerst wurden wir in den Stall zu den Kälbern geführt. Beeindruckend war hier, wie groß und weit entwickelt diese schon so kurz nach ihrer Geburt sind. Die nächste Tür führte zu den etwas älteren Kälber, welche hier ab dem Alter von 14 Tagen bis 3 Monaten leben. Diesen Stall durften wir dann betreten, wovon der ganze Kurs begeistert war. Auffällig war hier, dass die Kälber ziemlich ängstlich und schreckhaft sind. Deshalb waren langsame und vertrauenserweckende Bewegungen vorteilhaft. Direkt daneben befand sich der Pferdestall.

Um zu verdeutlichen, wie maschinell fortgeschritten der Bauernhof ist, wurde uns der Melkraum gezeigt. Hier sind 12 Melkmaschinen in einem Rechteck angeordnet, sodass die Kühe diese in einem Gang durchlaufen, sobald sie gemolken werden. In nur einem Jahr werden auf dem Bauernhof zehn- bis zwölftausend Liter Milch produziert. Diese Menge wird erreicht, indem die Kühe zweimal am Tag, für je 2 Stunden gemolken werden und dies 10 Monate lang. Die übrigen 2 Monate im Jahr haben die Kühe Zeit sich vom Melken zu erholen. In der Fachsprache wird dies als „trocken gestellt" bezeichnet. Seit 1998 geschieht der gesamte Melkprozess maschinell, welches laut dem Bauern seine Vor- und Nachteile hat. Bis zur Abholung lagert die Milch 3 Stunden am Tag in großen Containern. Dabei müssen die Hygienevorschriften strengstens beachtet werden.

Als nächstes besichtigten wir den Stall der älteren Kühe. Im Gang, welcher durch den großen Stall geht, konnten wir den Lebensalltag der Kühe gut beobachten. Es war sehr interessant zu sehen, wie neugierig die Kühe gegenüber uns waren. Einige Kühe konnten wir streicheln. Getrennt von den anderen Kühen stand „Sokrates", der Bulle. Um Inzest zu vermeiden, muss dieser nach einer bestimmten Zeit ausgetauscht werden.

Den Gang entlang, durch den großen Kuhstall, kamen wir zum Stall im Außenbereich. Hier haben die Kühe eine kleine Auslauffläche im Freien. Einige Kühe hatten einen pinken Streifen am Kopf. Wir haben erfahren, dass dies eine Kennzeichnung dafür ist, dass die Kühe entweder besamt werden oder schon geworden sind.

Die weiblichen Kühe werden künstlich besamt und bekommen 1 Kalb im Jahr. Die männlichen Rinder werden meistens schon früh verkauft.

Faszinierend war auch die Information über die Entwicklung der Bauernhöfe. Die Mechanisierung und Technisierung werden zwar von Jahr zu Jahr erweitert, jedoch verringert sich die Anzahl an Bauernhöfe stark. Wo früher noch ca. 55 Bauern mit Milchbetrieb in den Dörfern, um Pirmasens und 25 in Pirmasens, zu finden waren, gibt es heute im ganzen Gebiet in und um Pirmasens nur noch 2 Stück. Stets werden neue Maschinen sowohl, für die Tiere und den Ackerbau, als auch, für den Transport erneuert und hinzugefügt.

Nicht zu vergessen sind die hohen Kosten auf einem Bauernhof. Daher ist ein geschlossener Kreislauf, also Wiederverwendung von Produkten innerhalb des Hofes, ein großes Thema. Dadurch lässt sich Geld sparen.

Mit nur einem Mitarbeiter kümmert sich der Landwirt tagtäglich um den Bauernhof. Wie aus den vielen bereits erwähnten Fakten hervorgeht, besteht die Arbeit eines Bauers aus konstanter Versorgung der Tiere und organisatorischen Dingen. Es muss also rund um die Uhr gearbeitet werden.

Am Ende der Führung durften wir noch frische Milch von den Kühen testen. Nachdem wir unsere, von Kühen abgeschleckten Hände, abgewaschen hatten, war es auch schon Zeit zu gehen.
Insgesamt war der Bauernhof in Winzeln ein sehr interessanter Ausflug, allein schon aus dem Grund einmal die Lebensbedingungen der Tiere „live" zu beobachten und den Lebensalltag der Menschen dort kennenzulernen. Definitiv weiterzuempfehlen!

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