Wasserzeichen

15.09.-24.09.06: Leibniz-Schüler zu Gast im polnischen Oppeln

Ein Bericht von Doris Pohmer

Beim Schüleraustausch wird Europa gelebt

Schüleraustausch Oppeln 9/2006"Wir haben neue Freunde gewonnen. Es war einfach toll!", schwärmt Julia Schwinghammer , Schülerin der 9. Klasse des Leibniz-Gymnasiums. Sie ist gerade mit weiteren 18 Schülern und drei betreuenden Lehrern vom Schüleraustausch des Leibniz-Gymnasiums mit dem polnischen Liceum Marie Curie in Oppeln zurückgekehrt. Acht Tage lang waren Schüler und Lehrer zu Gast bei ihren polnischen Freunden und beschäftigten sich bei Projekten und Exkursionen mit Geschichte und Kultur Polens.

So wurden bei Biskupin die uralten europäischen Zivilisationen in einem Freilichtmuseum erforscht, man konnte sich sehr anschaulich in das Leben der Jäger und Sammler versetzen, und eine nachgebaute Siedlung besuchen. In Gnesen war es die Aufgabe, die Wurzeln des Polentums zu studieren; die Stadt gilt als die erste Hauptstadt des polnischen Reiches und als Wiege des polnischen Staates. Sehr begeistert zeigten sich die deutschen Gäste bei einem Besuch in Posen, der Hauptstadt der Region Großpolen. Der Alte Markt mit seinen wunderschönen Renaissance- und Barockbauten, einem Rathaus, das wie ein Traumschlösschen wirkt und den vielen Straßencafes lud bei herrlichem Wetter zum Verweilen ein. In der Nähe ist auch ein Wahrzeichen der Stadt zu finden, die Bamberka, die Brunnenfrau, die an die Zeit der Bamberger in Posen und die historischen deutsch-polnischen Verknüpfungen erinnert. Neben der Besichtigung der Altstadt, des Palmengartens und weiterer historischer Sehenswürdigkeiten stand auch ein Besuch im romantischen Schloss Rogalin in der Nähe Posens auf dem Programm der Austauschgruppe.

In der Schule konnten die Leibniz-Schüler am Unterricht teilnehmen und sich gemeinsam mit ihren gastgebenden Freunden bei sportlichen Aktivitäten austoben. Bei einer Gesprächsrunde mit Vertretern des Schulverwaltungsamtes hob die Direktorin des Liceums, Joanna Razniewska, die Leistung der beiden tragenden Säulen des Austauschs, Maria Lapacz auf polnischer und Annemarie Mettendorf auf deutscher Seite, hervor. Dass ein Schüleraustausch nunmehr über 16 Jahre gehe und lebendiger denn je sei, könne man schon als Besonderheit bezeichnen. Die beiden Vertreter der Schulbehörde waren beeindruckt von den Berichten über vergangene und geplante Projekte und Aktivitäten. "So wird Europa gelebt", war denn auch ihr Fazit.

Polnische Freundlichkeit und Herzlichkeit überzeugten die deutschen Gastschüler:"In meiner Gastfamilie kamen sogar die Verwandten und Freunde vorbei, um mich zu begrüßen", erzählt Lisa Lazzarini. Die Mutter von Teilnehmerin Magdalena Hübner stammt aus Polen, und da sie perfekt die polnische Sprache beherrscht, konnte Magdalena in der Gruppe oft als Vermittlerin fungieren. " Nach dieser Woche wollten wir uns am liebsten gar nicht mehr trennen!". Aber SMS und E-Mails sorgen schon jetzt dafür, dass der Kontakt nicht abreißt und die Zeit bis zum Wiedersehen im nächsten Jahr am Leibniz-Gymnasium nicht zu lang wird.