03./04.07.23: Erben oder sterben? Das ist hier die Frage! Wer bleibt am Ende übrig?
Bericht: Thu Minh Ngo (10A), Fotos: Frau Becker, Herr Herbort, Herr Lutz
Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Theaterabend am Leibniz leider für einige Jahre ausgesetzt werden. Nach dieser langen Zwangspause führte am 03. und 04.07.23 das neue Ensemble der Theater-AG die Krimikomödie „(St)erben ist tödlich" von Christine Steinwasser auf der Bühne im großen Musiksaal auf.
Handlung: Nach vielen Jahren besuchen die Bichelmeier Enkelkinder mal wieder ihre steinalte Tante Josefa (Lara Kölsch (MSS12)), um sich über den Inhalt des Testaments zu erkundigen und um ihr Erbe zu sichern. Die geldgierige Verwandtschaft besteht aus einer kiffenden Öko-Tante (Maya Luttenberger (8C)), einem geldverschwenderischen und verschuldeten Professor (Damian Semuschkin (10B)) mit seiner gefühlskalten, erbschleichenden Ehefrau (Carla Westphal (10B)) sowie Tanja (Adelina Zeneli (8C)) und Tatjana (Kristina Fail (8C)), zwei weitere verfeindete Schwestern. Alle versuchen sich bei ihrer tüddeligen, doch reichen Tante durch Zuneigung Erbteile versprechen zu lassen, jedoch vergeblich. Die schwerhörige Tante Josefa ist eher ungerührt von ihren Bemühungen. Zum Glück sind die Gesellschafterin, Adelgunde Flanders (Leonie Drozyn (8C)), und das Hausmädchen Wiebke (Alina Reqica (8C)) da, die - im Gegensatz zu den fünf Geschwistern - beachtlich nett zu der Alten sind und versuchen einigermaßen den Hausfrieden zu bewahren. Dieser hält leider nicht lange: Es gibt ein erstes Todesopfer: Der Neffe Tobias! Die Frage stellt sich: Unfall oder Mord? Die hinzu gerufene Kommissarin, Orlanda Persger (Julia Podgorski (MSS11)), plädiert stark auf ein unglückliches Ereignis: Während des Föhnens drehte sich das Opfer mehrmals um seine eigene Achse und strangulierte sich dadurch selber mit dem Fönkabel. Das Blut im Badewasser entstammt einer Platzwunde am Kopf. Das Trauern scheint für die Angehörigen jedoch nicht relevant zu sein, sondern eher die Höhe des Geldbetrages, der jetzt zu vererben ist. Doch es bleibt nicht beim ersten Opfer – kurze Zeit später wird die Gattin Evelyn tot aufgefunden, gefolgt von der Nichte Tatjana. Nach jedem weiteren Todesfall wird dem Zuschauer klarer, dass es sich um Morde handelt. Aber nun stellt sich die Frage: Wer ist der Mörder? Auch nach fünf Leichnamen weigert sich die Kommissarin hartnäckig, diese als Morde anzuerkennen und sieht darin nur unnötige Arbeit sowie Kosten für den Steuerzahler. Ihre fleißige Assistentin Viktoria Meier (Emely Weisbeck (8C)) hingegen erkennt die Morde frühzeitig als solche und will den Fall lösen. Somit müssen die Zuschauer selbst herausfinden, wer der Täter ist. Was das ganze noch schwieriger macht: Zwei Auftragskiller (Leon Knorr und Robin Martel (beide 9B)), die von den Kriminalisten ironischerweise für Bestatter gehalten werden, schleichen diskret im Haus herum und versuchen die Morde für sich zu deklarieren. Wobei der Zuschauer sich weiter die Frage nach dem Auftraggeber stellt. Das Stück endet mit einem Bühnenboden, der vollständig mit Leichen bedeckt ist. Und inmitten dieses Leichenberges thront gut gelaunt und quicklebendig die Erbtante Josefa samt Bediensteten und ihrer Jugendliebe Luigi (Jia-Ning Guo (MSS11)) und lässt sich vom Publikum mit enthusiastischem Applaus feiern.
Ein spannendes humorvolles Theaterstück fesselte die Zuschauer und brachte sie zugleich häufig zum Lachen – am meisten durch den unversehenen Wortwitz des spielfreudigen Ensembles. Die Akteure haben eine tolle Arbeit geleistet, wie sie ihre Rolle verkörpert und gespielt haben. Es war ein sehr genussreicher Abend, an dessen Ende viele Zuschauer mit einem Lächeln durch die Tür des großes Musiksaals gingen.
Danke dafür!
Ein besonderer Dank gilt den betreuenden und Regie führenden Lehrerinnen Katharina Becker und Corinna Röber-Kaminsky sowie dem Souffleur Luis Mack (MSS11) und Alim Aykat (9B) an der Technik.